FEMNET-Koordinatorin Daniela Wawrzyniak zu Besuch bei der indischen Frauengewerkschaft GLU
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Feministische Entwicklungspolitik

Feministische Entwicklungszusammenarbeit strebt weit mehr an als bisherige Entwicklungsziele. Ihr Fokus liegt auf der gezielten Förderung von Frauen*, Mädchen* und marginalisierten Gruppen, um geschlechtsspezifische Ungleichheiten zu überwinden und die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Ziel ist nicht nur die Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen, sondern auch die grundlegende Veränderung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Strukturen. 

Die Benachteiligung von Frauen*, Mädchen* und FLINTA-Personen (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen) resultiert aus tiefgreifenden gesellschaftlichen und patriarchalen Strukturen. Die Lebensbedingungen von Frauen*, hier und im globalen Süden, zu verbessern, heißt deshalb nicht nur Frauen* und Mädchen* im besonderen Maße zu fördern, sondern auch gezielt die Überwindung männlicher Vorherrschaft, sowie die Aufhebung geschlechtsspezifischer sozialer Normen und traditionellen Rollenbildern anzustreben. Der Ansatz einer feministischen Entwicklungszusammenarbeit geht in der Folge über bisherige entwicklungspolitische Strategien hinaus, indem er Geschlechtergerechtigkeit und die Aufhebung ungleicher Machtverhältnisse als zentrales Ziel in den Mittelpunkt stellt.  

Feministische Entwicklungszusammenarbeit

ist ein Ansatz im Bereich der internationalen Entwicklung, der darauf abzielt, geschlechtsspezifische Ungleichheiten zu überwinden und die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Im Fokus steht die besondere Förderung von Frauen und Mädchen sowie die Bekämpfung patriarchaler Strukturen und ausbeuterischen Wirtschaftssystemen.

Konkrete Maßnahmen umfassen beispielsweise Programme gegen geschlechtsspezifische Gewalt, Initiativen zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit, den Ausbau von Kinderbetreuung sowie verstärkten staatlichen Schutz gegen Gewalt an Frauen*. Dabei wird auch die globale Wirtschaftsordnung kritisch betrachtet. Neoliberaler Wirtschaftsmodelle, Globalisierung und Profitmaximierung sind Treiber von Ungleichheit und Ungerechtigkeit. Kapitalistische Wirtschaftsmodelle, basieren auf der Ausbeutung billiger Arbeitskräfte in Produktions- und Entwicklungsländern, wie beispielsweise in der globalen Textil- und Bekleidungsindustrie. 

Um mehr gesamtgesellschaftliche Gerechtigkeit zu erreichen, betont der Ansatz der feministischen Entwicklungszusammenarbeit die Einbeziehung von Frauen*, Mädchen* und marginalisierten Gruppen in Entscheidungsprozesse, den Zugang zu Ressourcen und die Stärkung ihrer Rechte. Sie strebt eine umfassende Transformation sozialer, wirtschaftlicher und politischer Strukturen an, um nachhaltige Veränderungen im Sinne eine gerechteren Gesellschaft für Alle zu bewirken.

Ziele feministischer Entwicklungspolitik

  1. Frauen*, Mädchen* und marginalisierte Gruppen haben den gleichen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, politischen Entscheidungsprozessen und ökonomischen Ressourcen wie Männer*.
  2. Frauen*, Mädchen* und marginalisierte Gruppen sind vor geschlechtsspezifischer Gewalt geschützt.
  3. Unternehmen und Konzerne setzen sich für Geschlechtergerechtigkeit ein und zahlen gerechte Löhne.

Beispiele für unsere Aktivitäten

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Unfallversicherung in Bangladesch - Employment Injury Scheme (EIS)

Aufbau und Förderung einer arbeitgeberfinanzierten Unfallversicherung für Frauen in Bangladesch

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fabrik gender data gap 330


Bündnisinitiative Gender Data Gap

Systematische Datenerhebung zu genderspezifischen Themen in Produktionsstätten in Tunesien, um gezielte Fördermaßnahmen ergreifen zu können

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Gendergerechter Gesundheitsschutz

Multi-Akteurs-Partnerschaft zu gendergerechtem Gesundheits- und Arbeitsschutz in Indien und Indonesien

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